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Alberto Y Los Trios Paranoias Teil 1 : 2
11.6.97  
  England in den 70er Jahren: Die dröge Atmosphäre zwischen hausgemachten Bombast-Gruppen wie Pink Floyd, Emerson, Lake & Palmer oder Jethro Tull und der Langeweile der amerikanischen West Coast provozierte in den Jahren vor Punk verschiedene Reaktionsmuster: die Rückbesinnung auf britische Folktraditionen, die Beschwörung von Ehrlichkeit und Einfachheit durch die Pub-Rocker oder die Verarschung gängiger Rock-Klischees durch parodistische Bands wie die Bonzo Dog Dooh Dah Band, die Rutles oder Alberto Y Lost Trios Paranoias.
      Eine Velvet-Underground-Parodie aus dem Jahr 1976: das deutet schon darauf hin, daß Alberto Y Lost Trios Paranoias ebensoviel Mut wie Sachverstand besaßen. Aber auch billigere Opfer wie Demis Russos wurden gerne aufs Korn genommen...
      Alberto wurden 1973 in Manchester gegründet und entwickelten sich im Lauf der Jahre zu Lieblingen der Musikpresse und des Universitäts-Circuits. Die meisten Nummern wurden von C.P. Lee geschrieben, außerdem mit von der lustigen Partie Frontmann Les Pryor, Gitarrist Jimmy Hibbert, Bruce Mitchell am Schlagzeug, Tony Bowers am Baß, Simon White an der Pedal Steel Gitarre und Bob Harding an der Gitarre plus gelegentlicher Gäste wie Chaz Jankel. Ihre erste und selbstbetitelte Platte erschien 1976 und enthielt fast nur Nummern, deren Hauptreiz darin bestand, möglichst schnell erraten zu können, wer da auf die Schippe genommen wird. Etwas ambitionierter war lediglich der Song JESUS WEPT, eine Attacke auf reaktionäre Sektenpraktiken...
      Der 77er Zweitling ITALIANS FROM OUTER SPACE enthielt dagegen bereits verfeinertes Material, das auch für sich alleine gehört Spaß machen konnte, darunter eine Art Mini-Hörspiel und diverse Songs, die eher Genres als einzelne Acts parodierten, auch wenn die schnellen Lacher eher mit einer superkurzen Barry-White-Verarsche zu haben waren...
      1977 hatten aber andere die Wahl der Waffen definiert - die Punks. Warum etwas parodieren, wenn man es genauso gut vernichten kann? Alberto Y Lost Trios Paranoias reagierten sofort, als hätten sie all die Jahre nur auf die Sex Pistols gewartet: auf Stiff erschien ihre Punk-Parodie SNUFF ROCK, der Soundtrack zu dem Punk-Theaterstück SLEAK, das bereits im Sommer 77 in Londons Theatern gespielt wurde. Doch das bisherige sophisticated Rock-Publikum, das den Albertos die Treue hielt, konnte mit Punk wenig anfangen, den richtigen Punks waren die sechs Witzbolde herzlich egal.

ANADIN

 

HAPPY TO BE (ON AN ISLAND AWAY FROM) DEMIS ROUSSOS

 

 

 

 

JESUS WEPT

 

 

BRRRR!

 

 

 

 

ANARCHY IN THE UK

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