Nach wenigen Konzerten als Trio wurde Big Star aufgelöst. Alex Chilton nahm wieder die Arbeit an seiner ewigen Solo-LP auf. Als aber eine Musikmesse mit wichtigen Vertretern der Pop-Presse in Memphis abgehalten wurde, setzten die Ardent-Leute durch, daß Big Star bei dieser Veranstaltung spielen sollte. Das Trio probierte es nochmal und siehe da: Big Star konnte sich vor lauter guten Kritiken gar nicht retten. Derart motiviert nahm Chilton mit Hummel und Stephens die Arbeit an der zweiten Big Star Platte auf, die dann RADIO CITY hieß und im Januar 1974 veröffentlicht wurde.
      RADIO CITY hatte SEPTEMBER GURLS, aber dann doch nicht die Extraklasse des Debüts. Es fehlte einfach Chris Bell als Widerpart zu Chilton. Im Prinzip war dies alles völlig egal: Stax und CBS stritten sich gerade und RADIO CITY kam praktisch nirgends in die Läden. Andy Hummel stieg aus. Chilton ging mit Jody Stephens und einem neuen Bassisten kurz auf Tour an die Ostküste, um dann die Arbeit an BIG STAR, der dritten, aufzunehmen: SISTER LUVERS sollte sie heißen. Jim Dickinson war der Produzent. Aber es dauerte fast zehn Jahre, bis erste Aufnahmen aus diesen Sessions das Fan-Ohr erreichten. Angeblich sind sie das missing link zwischen RADIO CITY und Chiltons fragmentarischem Stil seiner frühen Jahre als Solo-Chaot.
      Über das genaue Ende von Big Star fand ich keine Angaben. Das Projekt scheint einfach langsam zerbröselt, zerfallen zu sein und Chilton verzog sich wieder nach New York. 1978 taten sich Alex Chilton und Chris Bell ein letztes Mal zusammen und veröffentlichten eine Single unter Bells Namen, die laut Covertext-Schreiber Brian Hogg feinste Big-Star-Arbeit gewesen sein soll. Zu mehr konnte es nicht mehr kommen: Chris Bell starb 1979 bei einem Autounfall. Der Rest ist bekannt als The Alex Chilton Story.

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Diskographie

SEPTEMBER GURLS

I'M IN LOVE WITH A GIRL

O MY SOUL