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Kate & Anna McGarrigle Teil 1 : 2 : 3
2.10.1996  
 

Als 1975 das Debüt-Album der McGarrigle-Schwestern Kate und Anna erschien, hatten die Kritiker around the world zwei neue Lieblinge gefunden: im Melody Maker, in Stereo Review und New York Times wurde die selbstbetitelte Platte zum "Album des Jahres" ausgerufen; in der deutschen Rocksession konnten sich zwei so unterschiedliche Schreiber wie Franz Schöler und Simon Frith auf die McGarrigle-Schwestern als kleinsten gemeinsamen Nenner verständigen. Verblüffend war die Sprachlosigkeit, die diese Platte auslöste: sie wurde durchweg nur als "wunderschön" bezeichnet, aus. Rückblickend mag man daraus schließen, wie desolat die Rockmusik vor der Ankunft von Punk gewesen sein muß, wenn ein zwar überdurchschnittliches, aber selbst für 1975 eher altmodisches Folkalbum solch ein Echo auslösen konnte. Ein Echo übrigens, das in den Läden nicht widerhallte, denn das McGarrigle-Debüt schaffte es nicht einmal in die Billboard-Top-Hundred. Und seltsamerweise scheinen die beiden kanadischen Schwestern auch in der Popliteratur kaum auf, nicht im ROCKLEXIKON, nicht in den Büchern über Frauen in der Rockmusik, nicht in der ENCYCLOPEDIA OF POP und nicht im ROCK & POP ALMANACH. Die Liebe der Kritiker verfügt nur über eine kurze Halbwertszeit.
     Kate und Anna McGarrigle waren halb britischen, halb franko-kanadischen Ursprungs, geboren irgendwann in den 40er Jahren in Montreal. Sie wuchsen in dem Bergdorf Saint-Sauveur-des-Monts auf und erhielten dort von Nonnen Musikunterricht. Auch die Familie McGarrigle selbst scheint sehr musikverliebt gewesen zu sein: man sang zusammen, spielte Klavier mit Vater Frank und lud sich Freunde und entfernte Verwandtschaft zu Banjo-Wochenenden ein. Die Musik, mit der Kate und Anna aufwuchsen, waren viktorianische Balladen, franko-kanadische Volkslieder, ein wenig Blues und Jazz. In dem SONG FOR GABY, der verstorbenen Mutter gewidmet, geben Kate und Anna ein wenig Einblick in die Welt von Saint-Sauveur-des-Monts.
     In den sechziger Jahren studierte Kate Maschinenbau, Anna besuchte die Art School. Die studentenbewegten Jahre sahen die Schwestern als regelmäßige Besucher- und Musikerinnen in diversen Folk-Clubs, vor allem des Cafe Lena in der Universitätsstadt Saratoga im Staat New York. Jemand schickte eins ihrer Tapes an Maria Maldaur nach Los Angeles, die zwei der McGarrigle-Lieder auf ihrem Debüt-Album sang. Warner-Produzent Joe Boyd holte die Schwestern zu den Aufnahmen, um Background zu singen und selbst Demoaufnahmen zu machen. Daraus entstand die umjubelte erste Platte, auf der Tony Levin den Baß bediente, Steve Gadd trommelte, David Spinoza Gitarre spielte und weitere Studiocracks wie Hugh McCracken, Bobby Keys, David Grisman, Russ Kunkel und Gaststar Lowell George mitdaddelten. Herausragend der von Loudon Wainwright III geschriebene SWIMMING SONG, ein kleines Wunder an Optimismus, Lebensfreude und unterschwelliger Gegenwart des Todes...

BLUES IN D

 

 

 

 

SONG FOR GABY

 

 

 

 

 

 

SWIMMING SONG

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