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The Monkees Teil 1 : 2 : 3 : 4 : 5 : 6 : 7
8.4.92 und 29.4.92  
 

"The Monkees waren das Schulbeispiel einer synthetisch erzeugten Popmusik-Attraktion mit Millionenerfolg", schreibt das Rocklexikon in seiner wichtigtuerischen Strenge. Profi-Fan Greg Shaw hält in seinem Fanzine BOMP dagegen: "Die Monkees bewiesen, daß nach Rezept fabrizierte Popmusik so erfrischend sein kann wie jede andere Art von Rockmusik, daß nach System kalkulierte Plastikmusik nicht platt und schal sein muß, und daß noch die schlimmsten Popmarionetten Anflüge von Brillanz haben können".
     Wir schreiben das Jahr 1966. Musik von Langhaarigen für Langhaarige dominiert die Hitparaden und ist ein Riesengeschäft. Die Supergruppen der ersten Stunde wie Beatles oder Beach Boys wenden sich der Kunst zu; Bob Dylan trimmt die Jugend der Welt auf Ernsthaftigkeit. Trotzdem gibt es noch ein Millionenheer potentieller Plattenkäufer, die nicht Rimbaud lesen, nicht Webern und Bartok hören wollen, um die neueste Lennon/McCartney-Komposition richtig würdigen zu können. Diese Freunde des Einfachen und Leichten spendeten ihr Taschengeld bis dato für irgendwelche Phil-Spector-Singels oder Bubblegum-Platten. Doch Spector schmeißt 66 den Krempel hin und ein Riesenmarkt bleibt unversorgt. In dieses im Nachhinein feststellbare Vakuum platzt die Fernsehproduktionsfirma Screen Gems mit der Idee, eine Fernsehserie zu starten, die die Abenteuer einer Beat-Band schildert. Vorlage sind die frühen Beatles-Filme von Richard Lester, musikalisch schwebt den Screen Gems Managern eine ebenfalls Früh-Beatles-kompatible Soundtrackmaschine vor, die allerdings in erster Linie die Fernsehserie unterstützen soll.
     Die Platten sind nur als ein Merchandising-Produkt neben anderen wie Radiergummis oder Bettbezügen gedacht. Der Name Monkees mit Doppel-E ist ebenso plagiiertes Beatleseigentum wie ein Großteil der Riffs und Melodiepartikelchen in den Songs.
     Als Ende 1965 per Anzeige die -selbstverständlich vier- nicht allzu langhaarigen Hauptdarsteller gesucht werden, stehen schon die Sessionmusiker in den Studios, um die Monkees-Songs einzuspielen, die wiederum von der Crème der amerikanischen Songwriter bereits früher komponiert und getextet worden sind. Eine Spur bleibt noch frei, damit ein gewisser Micky Dolenz später I'M A BELIVER draufsingen kann.

(THEME FROM) THE MONKEES

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

I'M A BELIEVER

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