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Motörhead Teil 1 : 2 : 3
6.11.96  
 

Motörhead ist die Band des Bassisten Lemmy Kilmister. Und, nein, im Prolo-Himmel gibt es keinen Gott neben Lemmy, denn selbst Lars Ulrich von Metallica hat es nie weiter als zum Präsidenten eines Motörhead-Fan-Clubs gebracht.
     Lemmy Kilmister, nach seiner Geburt am Heiligabend des Jahres 1945 auf die Vornamen Ian und Fraser getauft, tauchte erstmals als Mitglied der Rockin' Vicars und als Roadie von Jimi Hendrix im Kleinstgedruckten der Popgeschichte auf, bevor er zu Beginn der siebziger Jahre bei der psychedelischen ProgRock-Band Hawkwind den Bassisten gab, gerade rechtzeitig, um an deren Trash-Science-fiction-Hit SILVER MACHINE teilzuhaben. Die kosmischen Hawkwind-Brüder ließen Lemmy allerdings ganz irdisch beim kanadischen Zoll zurück, als die Beamten 1975 etwas verbotene Substanz bei ihm entdeckten. Wieder in London versuchte sich Lemmy mit einer eigenen Band, die er nach einem von ihm für Hawkwind geschriebenen Song Motörhead nannte; Gitarre spielte Larry Wallis, ein gewisser Lucas Fox trommelte. Zusammen galt das Trio bald als "schlechteste Band der Welt", die trotzdem ein Album für United Artists einspielen durfte, ON PAROLE, das erst 1980, auf dem Karriere-Höhepunkt der umformierten Motörhead veröffentlicht werden sollte. Nach fast zwei Jahren Leben auf und von der Müllkippe angelte sich Lemmy die kongenial verfilzten Eddie Clarke und Phil Taylor und zu dritt stattete man den zu Unrecht als Punk-Label geführten Chiswick Records einen Besuch ab, aus dem das respektable Debüt MOTÖRHEAD resultierte. Kritiker nannten sowas "unprätentiös bis hart an die Grenze des Simplen", Lemmy selbst knurrte etwas von "keine Feinheiten, keine Nettigkeiten" und unterschrieb im August 1978 einen Vertrag mit Bronze Records, die der Band postwendend einen kleineren Single-Hit mit - was sonst? - LOUIE LOUIE bescherten und ein quasi drittes Debütalbum finanzierten, OVERKILL, das sofort Hardrockgeschichte machte, ach was, Hardrock war das nicht, das war das Dauergeräusch einer Teerfräse mit den gebrüllten Aufforderungen des Vorarbeiters, man solle ihn endlich als Schwester akzeptieren.
     Produziert hat diesen Wahnsinn übrigens Jimmy Miller, einst für EXILE ON MAIN STREET der Rolling Stones verantwortlich. OVERKILL stieg sofort in die englischen Charts und verkaufte weltweit 100 000 Exemplare - ohne daß die Band auf den zwei wichtigsten Tonträgermärkten USA und Japan überhaupt präsent gewesen wären - Motörhead gehörten zu keinem Trend, hatten einen üblen Ruf und bemerkenswert schlechte Manieren, da ließen selbst die coolsten Major-Firmen erst einmal die Finger davon. Das verdiente Geld wurde sofort sinnvoll in noch mehr Marshall-Verstärker und eine übergroße Flugzeugimitation investiert, die Motörhead auf der anschließenden BOMBER-Tournee genüßlich hoch- und wieder runterfahren ließen. Neben den Hits STONE DEAD FOREVER und DEAD MEN TELL NO TALES enthielt BOMBER eine faszinierend experimentelle Studie in Sachen Sadismus namens SWEET REVENGE.

NO CLASS

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

I'LL BE YOUR SISTER

 

 

 

 

 

SWEET REVENGE

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