Musikmeldungen aktuellMusikstromKolumnenSoundcheckPopalphabetGastbeiträgeWeblinksKontaktinfo
Home
Übersicht Manuskripte
Gram Parsons Teil 1 : 2 : 3
3.3.93  
 

Keine seiner Platten hat je irgendeine Hitparade erreicht, eine einzige, auf der er mitgespielt hat, kam in die Billboard Hot Hundred und trotzdem gilt er bis heute als einer der wichtigsten Neuerer der Rockmusik: Gram Parsons. Was seine Musik ausmacht, beschreibt er selbst...
     Am 5. November 1946 wird in Winter Haven, Florida, Cecil Ingram Connor als Sohn einer Zitronen- und Rinder-Baronin und des Country-Sängers Coon Dog Connor geboren. Mit drei Jahren lernt Klein-Cecil Klavierspielen, mit zwölf sieht er Elvis live und besorgt sich eine Gitarre. Mit 13 gründet er seine erste Band The Pacers, danach spielt er mit The Legends - dünne Bubenkörper in Anzügen und einem frechen Grinsen im Gesicht. 1959 erschießt sich der Vater; die Mutter heiratet bald danach einen gewissen Robert Ellis Parsons und Cecil hat einen neuen Nachnamen, worauf er auch seinen Vornamen ändert, den Cecil und das In- von Ingram droppt: Gram Parsons heißt der 16jährige, der sich einer Folktruppe namens Shilos anschließt, die ab 1964 sogar regelmäßig in New York auftritt und zu Aufnahmen ins Studio geschickt wird. Hier geschieht auch zum ersten mal, was Gram Parsons immer wieder passieren wird: er übernimmt das Kommando und ruiniert die Gruppe. 1965 lösen sich die Shilos auf, als Parsons nur noch Eigenkompositionen spielen will. Gleichzeitig stirbt die Mutter; Parsons ist Millionenerbe und schreibt sich für ein Theologiestudium in Harvard ein, das ungefähr so lange gedauert hat, wie man braucht, um LSD zu buchstabieren.
     In Boston gründet der angeturnte Gram Parsons The International Submarine Band, zieht mit ihr nach New York, macht zwei Singles, floppt, zieht nach Los Angeles und landet dort tatsächlich einen Plattenvertrag mit Lee Hazlewoods LHI Label. Die 1967er Aufnahmen zur LP SAFE AT HOME bestreitet Parsons mit Sessionmusikern wie Glenn Campbell. Das Ergebnis ist nach einhelliger Expertenmeinung die allerallerallererste Country-Rock-LP und wird erst Mitte 68 veröffentlicht, als für die International Submarine Band bereits alles zu spät war.
     Gram Parsons und seine Country-Songs über Marihuana rauchende Cowboys sind schnell das Stadtgespräch bei den angeturnteren Rockern von Los Angeles. Don Everly, Duane Eddy, Chris Hillman suchen seine Bekanntschaft: jung, hip und Country ist eine interessante Mischung. Gram Parsons Band heißt jetzt The Flying Burrito Brothers und seine neuen Freunde von den Byrds nennen ihr kommerziell erfolglosestes Album ihm zu Ehren THE NOTORIOUS BYRD BROTHERS. Als die Byrds zum Trio schrumpfen und Ober-Vogel Roger McGuinn nicht mehr weiß, wo es lang gehen soll, beschließt er, ein Konzeptalbum aufzunehmen, daß alle Spielarten der amerikanischen Musik des 20. Jahrhunderts beinhalten soll. Chris Hillman bringt darauf seinen Spezl Parsons in die Band - und zwar als Pianisten für die geplanten Jazzaufnahmen. Bevor McGuinn noch merkt, was abläuft, haben Parsons und Hillman das Kommando übernommen und die Byrds nach Nashville verpflanzt, wo das astreine Country-Album SWEETHEART OF THE RODEO aufgenommen wird. Alles geht so schnell, daß die Byrds-Firma CBS erst kurz vor Veröffentlichung der Platte merkt, daß Parsons noch bei LHI unter Vertrag steht. Darum müssen alle Gesangsspuren neu aufgenommen werden, und auf der LP, wie wir sie kennen, singt Gram Parsons nur mehr auf einem der Songs, seinem HICKORY WIND. Erst 1990 erscheinen die Original-Abmischungen. Hier ein Out-Take der Nashville-Sessions, eher Chuck Berry als Merle Haggard, später von Parsons nochmals aufgenommen.

OUTRO ZU CALIFORNIA COTTONFIELDS

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

International Submarine Band
BLUE EYES

 

 

 

 

 

 

 

 

 

The Byrds
LAZY DAY

Weiter >>

 

Musikmeldungen aktuell | Musikstrom | Kolumnen | Soundcheck | Popalphabet | Gastbeiträge | Weblinks | Kontakt