Musikmeldungen aktuellMusikstromKolumnenSoundcheckPopalphabetGastbeiträgeWeblinksKontaktinfo
Home
Übersicht Manuskripte
Robert Johnson (Fortsetzung) Teil 1 : 2 : 3 : 4 : 5 : 6
 

     In der Pause ihres Sets stehen Williamson und Johnson vor der Tür. Ein Angestellter bringt Johnson eine bereits geöffnete Flasche Whiskey. Als Johnson trinken will, schlägt sie ihm der misstrauische Williamson aus der Hand und sagt, wohl aus Erfahrung, daß es sehr unklug sei, aus einer Flasche zu trinken, die man nicht selber aufgemacht hat. Jedenfalls, wenn man mit der Lady des Wirts ins Bett geht. Johnson antwortet etwas wie: "Mir schlägt man keine Flasche aus der Hand, und wenn du das nochmal machst..." Undsoweiter. Es kommt eine zweite Flasche, wieder offen. Robert Johnson leert sie. Dann beginnt der zweite Set. Schon nach den ersten Takten kann Johnson nicht mehr spielen und läuft raus, um sich zu übergeben. Williamson spielt allein weiter. Draußen zeigt Johnson alle Symptome einer Vergiftung; er kriecht auf allen vieren, hat Schaum vor dem Mund und bellt wie ein Hund. Einige zufriedene Legendenstricker sagen, der Teufel sei an jenem Abend gekommen, um von Robert Johnson die versprochene Seele einzufordern. Aber so leicht läßt sich der größte aller Blues-Sänger nicht unterkriegen. Sein Todeskampf dauert bis zum 16. August 1938. An diesem Dienstag stirbt Robert Johnson. Offizielle Todesursache: Lungenentzündung. Am Armenbegräbnis in Morgan City, Mississippi nehmen nur seine Mutter und sein Schwager teil.
     "Wie es sich für einen guten Amerikaner gehört, lebte Johnson für den Augenblick und starb für die Vergangenheit." (GREIL MARCUS)
     Ende 1938 beginnt der größte weiße Förderer schwarzer Musik, beginnt John Hammond, ein Riesenfestival schwarzer Musik zusammenzustellen, das in New York unter dem Titel SPIRITUALS TO SWING über die Bühne gehen soll. Als Vertreter des Blues soll Robert Johnson auftreten, ein Freifahrtschein für eine große Karriere. Als Hammond nach Wochen vom Tod Robert Johnsons erfährt, engagiert er Big Bill Broonzy. Robert Johnson wird erst in den sechziger Jahren wiederentdeckt.
     "Wie kann man heute Aischylos, Shakespeare oder Nietzsche verstehen und gleichzeitig nicht Robert Johnson hören?" (LANGDON WINNER)

DRUNKEN HEARTED MAN

 

PREACHIN' BLUES

 

 

FROM FOUR TIL LATE

 

Ry Cooder
CROSSROADS

 

Musikmeldungen aktuell | Musikstrom | Kolumnen | Soundcheck | Popalphabet | Gastbeiträge | Weblinks | Kontakt